Fragen zu allgemeinen Themen

Hier finden Sie als Patient*in Hintergrundwissen zu folgenden Themen.

TCM und Schulmedizin

Ich leide an Zöliakie. Sind TCM-Kräuter glutenfrei?

Ihr TCM-Arzt oder Therapeut wird dies bei seiner Verschreibung berücksichtigen und nur Kräuter wählen, die verträglich für Sie sind. Complemedis hat lediglich drei Produkte, die Gluten enthalten, nämlich:

  • Hordei, Fructus germinatus (Mai Ya)
  • Massa medicata fermentata (Shen Qu)
  • Tritici, Fructus levis (Fu Xiao Mai)

Hordeum ist Gerste, Triticum ist Weizen.

Bei Fu Xiao Mai handelt es sich um die Spelze (Schale) des Weizenkorns, die eigentlich glutenfrei ist. Beim Dreschen kann der Trennvorgang zwischen Korn und Schale (=Spelze) vielleicht nicht immer ganz sauber laufen, sodass Spuren von Gluten vorkommen könnten. Empfindliche Personen könnten das spüren.

Ich leide an einer Laktoseintoleranz. Darf ich TCM-Kräuter einnehmen?

Getrocknete rohe TCM-Kräuter enthalten keine Laktose. Hingegen werden zur Granulierung von Extrakten Hilfsstoffe benötigt. Meistens handelt es sich dabei um Maisstärke, manchmal um Maltodextrin.

Ein einziges Kraut von einem einzigen Granulathersteller wird aus technischen Gründen mit Laktose granuliert: Che Qian Zi (Semen Plantaginis). Da eine Granulatrezeptur in der Regel aus mindestens vier und manchmal bis zu 20 Kräutern besteht, ist der Anteil an Semen Plantaginis sehr klein und die darin enthaltene Laktose dürfte nur von sehr empfindlichen Patienten verspürt werden.

Ich leide an Fructoseintoleranz. Darf ich TCM-Kräuter einnehmen?

Fructose kommt in vielen Früchten, Gemüsen, Wurzeln und somit auch in unserem TCM-Sortiment häufig vor, entweder als ursprüngliche Fructose oder in einem Gemisch oder als Bestandteil eines anderen Zuckers (z.B. Haushaltszucker = Saccharose = Glukose + Fructose; Inulin, Honig). Die Empfindlichkeit ist bei den Patienten individuell verschieden. Ihr Arzt oder Therapeut wird eine Dosisanpassung oder das Weglassen des einen oder andern Mittels in seinen Überlegungen zu Ihrer Rezeptur berücksichtigen.

Wie finde ich eine kompetente Praxis für TCM?

In der Schweiz gibt es drei Gruppen von Berufsleuten, die TCM machen:

1. Ärztinnen und Ärzte mit Fachausweis für TCM

2. Nicht-ärztliche TCM-Therapeutinnen und -Therapeuten

3. TCM-Ärztinnen und -Ärzte aus China

TCM-Ärztinnen und -Ärzte:

Ärztliche TCM-Leute haben eine entsprechende Ausbildung genossen. Sie finden die Bedingungen hier: fa_akupunktur_d.pdf (siwf.ch), fa_akupunktur_LZK_d.pdf (siwf.ch).

Nach der Ausbildung besuchen Ärztinnen und Ärzte regelmässig Weiterbildungskurse. Einige spezialisieren sich im Lauf der Zeit auf die Behandlung gewisser Krankheiten.

Relativ häufig behandeln TCM-Ärztinnen und -Ärzte nur mit Akupunktur und sie wenden die Therapie mit Arzneimitteln der TCM (Kräuter…) nicht an, obwohl sie diese erlernt haben. Abrechnung erfolgt über die Grundversicherung, aber die TCM-Mittel (Kräuter) selbst müssen über die Zusatzversicherung abgerechnet werden.

Suchen Sie einen Arzt oder eine Ärztin die TCM praktiziert, finden Sie solche im Medizinalberuferegister. https://www.medregom.admin.ch/. Dort setzen Sie einen Haken beim Beruf Arzt/Ärztin und einen weiteren in der Rubrik ‘Weitere Qualifikationen’ bei ‘Akupunktur – Chinesische Arzneitherapie – TCM (ASA).

Weitere Quellen: SACAM :: Ärztegesellschaft für Akupunktur, Chinesische Medizin und Aurikulomedizin; ASA: ASA - Assoziation Schweizer Aerztegesellschaften für Akupunktur und Chinesische Medizin (akupunktur-tcm.ch)

Nicht-ärztliche TCM-Therapeutinnen und -Therapeuten:

Diese Berufsgruppe kennt neuerdings eine höhere Fachprüfung und eine eidgenössische Berufsanerkennung, organisiert durch die OdA-AM Home : OdA AM (oda-am.ch). Es ist damit zu rechnen, dass mit der Zeit die meisten nicht-ärztlichen TCM-Fachpersonen diesen Titel haben werden. Es will nicht zwingend heissen, dass TCM-Spezialisten, die diesen Titel nicht haben, schlechter arbeiten als solche mit Titel. Es gibt viele TCM-Fachpersonen, die vor der Zeit von OdA-AM langjährige Erfahrung mit TCM gesammelt haben. Einige Leute verzichten wegen des bürokratischen und finanziellen Aufwandes auf den neuen Titel. Es mag sein, dass gewisse Zusatzversicherungen darauf bestehen, dass dieser Titel vorhanden sein muss, damit eine Leistung vergütet wird. Es mag auch Kantone geben, in denen der Titel notwendig ist. Abrechnung erfolgt über die Zusatzversicherung.

Dass nicht-ärztliche TCM-Therapeuten nicht Ärztin oder Arzt sind, will nicht heissen, dass sie weniger von TCM verstehen als diese. Es gibt in allen drei Gruppen sehr gute Leute.

Berufsorganisation: TCM-Fachverband | Traditionelle Chinesische Medizin

TCM-Ärztinnen und -Ärzte aus China:

Aus China sind Leute gekommen, die dort ein richtiges TCM-Medizinstudium von rund 6 Jahren gemacht und zum Teil lange Jahre in Kliniken gearbeitet haben. Es gibt aber auch Chinesinnen und Chinesen, die keine so langen Ausbildungen hinter sich hatten und es gibt solche, die sich erst in Europa ausbilden liessen. Manche TCM-Leute aus China brauchen noch Übersetzer, damit sie sich hier mit den Patienten unterhalten können. In absehbarer Zeit wird aber von ihnen verlangt, dass sie Kenntnisse in einer unserer Landessprachen aufweisen können. Abrechnung erfolgt über die Zusatzversicherungen.

Es gibt auch in dieser Berufsgruppe sehr gute TCM-Fachpersonen.

Empfehlungen zu Krankheiten

Complemedis beschäftigt keine Therapeuten und kann Patienten deshalb nicht in therapeutischer Hinsicht beraten. Die TCM bedarf einer ausführlichen Befragung und gegebenenfalls Untersuchung. Diese Aufgabe kann Complemedis nicht leisten. Das ist Sache der Leute, die TCM studiert haben.

Ich nehme Immunsuppresiva, weil ich eine Transplantation (Leber, Niere…) hatte. Darf ich Vitalpilze nehmen?

Es wird bei Patienten, welche eine Transplantation (Leber, Niere…) hinter sich haben oder bei denen das Immunsystem wegen anderer Gründe unterdrückt wird, empfohlen, keine Vitalpilze einzunehmen.

Ich habe Brustkrebs, darf ich Cordyceps nehmen?

Nein, Cordyceps soll bei Brustkrebs nicht eingenommen werden, denn er fördert Hormone, die bei hormonabhängigem Brustkrebs nicht erwünscht sind.